sowjetischer Wirtschaftsplaner; 1938 Vorsitzender der staatlichen Planungskommission der UdSSR (Gosplan); Mitglied des Politbüros bis 1949 und stellv. Ministerpräsident; wurde 1950 im Rahmen der sogenannten "Leningrader Affäre" verurteilt und erschossen, April 1954 rehabilitiert
* 1. Dezember 1903 Tula
† 1. Oktober 1950 (erschossen)
Wirken
Nikolai Alexejewitsch Wosnessenskij wurde am 1. Dez. 1903 im Gouvernement Tula als Sohn eines Angestellten geboren. Er wurde Jungkommunist (Komssomolez) und im Jahre 1921 Student in Swerdlowsk (Jekaterinenburg), betätigte sich als Funktionär d. Komssomol im südrussischen Industriegebiet und erhielt ungeachtet seiner kleinbürgerlichen Abkunft einen Studienplatz am "Institut der Roten Professur" in Moskau. Dort wurde er im Jahre 1931 Professor für Wirtschaftswissenschaft und sodann, nach der im Jahre 1934 erfolgten Ernennung Schdanows zum Statthalter im wichtigsten Parteigebiet Leningrad an das dortige Gebietsplanungsamt berufen. Als aus der Provinz stammender Regierungsbeamter hat er sich erst 4 Jahre bewähren müssen, bevor er den dem Präsidenten des Planungsamtes traditionell zustehenden Sitz im Politbüro eingeräumt erhielt und 1938 den Sprung von Leningrad an die Spitze des Staatlichen Planungsamtes, des "Gosplan" in Moskau tun konnte. Der "Gosplan"-Vorsitzende gehörte auch zu dem kleinen inneren Ekonomsowjet (Wirtschaftsrat), der zu Kriegsbeginn den Kern eines "Staatskomitees für Verteidigung" bildete. Von ...