Als der ehemalige Bayern-Trainer Louis van Gaal zu Beginn der Saison 2009/10 sagte: "Müller spielt immer" (vgl. WELT, 30.8.2017), hielten das viele für einen Scherz. Doch tatsächlich sollte der aus dem eigenen Nachwuchs hervorgegangene Youngster einen kometenhaften Aufstieg vollziehen, dem nach diversen Titeln auf Vereinsebene der WM-Triumph 2014 folgte. Der eher unkonventionell agierende, schlaksige und bisweilen hüftsteif wirkende Offensiv-Allrounder war längst zu einer Schlüsselfigur in seinem Klub und in der Nationalmannschaft herangereift, musste aber nach dem WM-Aus 2018 die Ausbootung aus der Nationalelf durch Bundestrainer Joachim Löw verkraften und spielte auch beim FC Bayern unter Trainer Niko Kovač zeitweise nur eine Nebenrolle. Unter dessen Nachfolger Hansi Flick blühte Müller wieder auf, gewann 2020 sein zweites Triple aus Meisterschaft, Pokal und Champions League und kehrte 2021 sogar in die Nationalelf zurück. Flick war es auch, der die Spielweise und die Stärken Müllers am besten ...