Pop-Archiv International 12/2003 vom
In den frühen 70er Jahren keimte in den Straßen New Yorks eine neue Musikrichtung auf, die sich mit den Jahren von der Kunstform unterdrückter Minderheiten in Amerikas Ghettos zu einer globalen Jugendkultur entwickeln sollte. HipHop ist der Oberbegriff für verschiedene Teilbereiche dieser Kulturbewegung. Dazu gehört Musik (DJing, Scratching, Sampling), Gesang (Rap, Human Beatbox), Tanz (Breakdance), Kunst (Graffiti, Spraying, Tags - anfangs nur zum Zwecke der Markierung von Banden-Revieren an Häuserwänden, U-Bahn-Schächten oder U-Bahn-Wagons) und die für HipHop typische Kleidung beziehungsweise die Accessoires (von Goldketten über Trainingsanzüge und Turnschuhe bis hin zu extrem weit geschnittenen Hosen).
Kritiker glaubten oder hofften, die HipHop-Welle würde flugs wieder abebben und im Nu so schnell verschwinden, wie sie aufkeimte. Damit lagen sie jedoch falsch. Von New York trat HipHop einen Siegeszug an, der ihn nach Großbritannien, von dort aufs europäische Festland bis nach Japan und Australien führte. Überall entwickelten sich autarke Szenen, die sich mal mehr, mal weniger eng am amerikanischen Vorbild orientierten.
Natürlich hatte HipHop nicht immer Hochkonjunktur. Fast in jedem Land durchschritt die HipHop-Szene eine kommerzielle und qualitative Talsohle. Die finanziell schlechte Situation des Tonträgermarktes und fehlende neue ...