Marie Bell (Pseudonym für Marie Bellon) war die Tochter eines Weinbauern aus der Gegend um Bordeaux. Sie besuchte die Grundschule in Begles und ein Lyzeum in Bordeaux. Früh schon hat sie eine tänzerische Ausbildung erhalten. 13jährig trat sie in London als kleine Ballerina erstmals auf einer Bühne auf. Wenige Zeit später fiel sie dort dem Leiter der französischen Schauspieltruppe Edouard von Max auf. Eines Tages konnte sie bei einer Aufführung von Racines "Phaedra" für eine erkrankte Schauspielerin einspringen. Max riet ihr, Schauspielerin zu werden. M.B. studierte zuerst am Konservatorium ihrer Vaterstadt, dann am Pariser Konservatorium, wo gleichzeitig mit ihr Charles Boyer und Pierre Blanchar ausgebildet und 1921 zusammen mit dem ersten Preis ausgezeichnet wurden. Kurz darauf holte sie Emilie Fabre an die Comédie Française. Während des Krieges war sie von 1940-44 Mitglied des Geheimdienstes im Widerstand unter Oberst Paillole. Sie erhielt dafür das Kreuz der Ehrenlegion.

Als glänzende Interpretin, vor allem Molières, gehörte M.B. alsbald zu den ersten Schauspielerinnen der Comédie die Française. Sie feierte besondere ...

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