Karl Lütgendorf (fr. Freiherr von Lütgendorf) war Offizierssohn. Sein Vater war im Zweiten Weltkrieg General. Er entstammte einem alten westfälischen Adelsgeschlecht. Sein Familienzweig wanderte im 18. Jahrhundert nach Österreich ein und hat seither dem Kaiserhaus und der Republik zahlreiche Offiziere gestellt.

L. besuchte nach dem Abitur an einer Realschule ab 1933 die Theresianische Militärakademie und wurde aktiver Offizier. Er gehörte dem Bundesheer seit dessen Anfängen an und leitete zuletzt die Gruppe Ausbildung im Bundesministerium für Landesverteidigung. L. gilt als Förderer des Spitzensports im Rahmen des Bundesheeres. Vom Vorsitz der Kommission für Ausbildungsfragen in der Heeresreform trat L. im Sommer 1970 zurück.

Im Febr. 1971 löste Brigadegeneral L. - obwohl nicht SPÖ-Mitglied - den bisherigen Verteidigungsminister, General Hans Freihsler, ab. Seine Ernennung wirkte in Österreich sensationell, denn von Anfang an war die Nominierung eines Generals als Verteidigungsminister in der Sozialistischen Partei und in der Freiheitlichen Partei umstritten gewesen. L., aus härterem Holz als sein Vorgänger Freihsler geschnitzt - er nannte sich selbst gern einen "Mordssteher...

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