Alfred Kubel

deutscher Politiker (Niedersachsen); SPD; Ministerpräsident 1970-1976; div. Ministerämter, u. a. Arbeits- und Finanzminister

* 25. Mai 1909 Braunschweig

† 22. Mai 1999 Bad Pyrmont

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 37/1999

vom 6. September 1999 (lm)

Herkunft

Alfred Kubel stammte aus Braunschweig. Sein Vater, von Beruf Klempner, war überzeugter Sozialist. Seine Mutter arbeitete in einer Jutespinnerei.

Ausbildung

Nach Mittelschule und Drogistenlehre (1924-1927) war er als Handlungsgehilfe im Großhandel tätig.

Wirken

1928 trat er als Industriekaufmann in die Firma Voigtländer in Braunschweig ein. Bereits 1924 hatte er sich der sozialistischen Gewerkschaftsbewegung angeschlossen und war Mitglied des ultralinken "Internationalen Sozialistischen Kampfbundes" (ISK) geworden. 1933, mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten, wechselte K. in die Großstadt Berlin, wo er zunächst bis 1934 seinen Unterhalt als Stadtreisender verdiente. 1934-1937 arbeitete er sich in Gummifabriken bis zum Prokuristen empor.

Wegen illegaler politischer Aktivität wurde er 1937 vom Volksgerichtshof wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Anfang 1945 mußte er wegen erneuter Verfolgung durch die Gestapo seine führende Stellung in einem Gummikonzern aufgeben.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs begann K. 1945 als Leiter der Braunschweig GmbH (später Niedersachsen GmbH), einer Dachgesellschaft für in der Industrie investiertes Staatsvermögen. Vor seinem Abgang in die Landespolitik war er (seit 1945 ...