belgische Künstlerin; vorrangig Bildhauerin, schafft aber auch Installationen und Zeichnungen; wiederkehrende Themen sind Einsamkeit, Angst oder Schmerz
* 1964 Gent
Herkunft
Berlinde De Bruyckere wurde 1964 in Gent geboren und wuchs im Arbeiterviertel Muide auf. Ihre Eltern besaßen eine gut laufende Metzgerei, ihr Vater war zudem Jäger. Nach eigenen Worten war sie als Kind sehr ängstlich (vgl. Kunstforum 7-9, 2013).
Ausbildung
D. besuchte bereits mit fünf Jahren eine katholische Schule und vertiefte sich schon früh in die kunstgeschichtlichen Bücher der dortigen Bibliothek, insbesondere die sakrale Kunst des Mittelalters prägte sie. Später studierte sie Bildhauerei an der Kunstakademie Sint-Lucas in Gent.
Wirken
Themen und künstlerische Form
Themen und künstlerische FormD.s Skulpturen beschäftigen sich mit den existenziellen Themen Einsamkeit, Angst, Vergänglichkeit, Schmerz und Verletzlichkeit, aber auch Schutzbedürftigkeit. Sie zeigen häufig Tierkörper, meist Pferde, daneben auch deformierte Menschenkörper sowie Bäume. D.s Menschenskulpturen, die sie überwiegend nach lebenden Modellen (u. a. Tänzern) gestaltet, haben oft keine Köpfe sowie verdrehte Extremitäten und winden sich in starker Torsion, während die Tiere häufig menschenähnliche Züge tragen. Durch die Behandlung der Oberfläche erinnert D.s Stil an den Malstil des italienischen Barockkünstlers Luca Giordano (vgl. Financial Times, 11.4.2009) oder auch an Francis Bacon, der sich ebenfalls ...