Berlinde De Bruyckere

belgische Bildhauerin, Zeichnerin; schafft Skulpturen, Installationen und Zeichnungen, die sich häufig mit den Themen Einsamkeit, Angst, Schmerzen, Schutzbedürftigkeit beschäftigen

* 1964 Gent

Herkunft

Berlinde De Bruyckere wurde 1964 in Gent geboren und wuchs im Arbeiterviertel Muide auf. Ihre Eltern besaßen eine gut gehende Metzgerei, ihr Vater war zudem Jäger. Nach eigenen Worten war sie als Kind sehr ängstlich und begann bereits als Dreijährige zu zeichnen (s. Lit. Jocks).

Ausbildung

D. ging bereits mit fünf Jahren auf ein katholisches Nonneninternat und vertiefte sich schon früh in die kunstgeschichtlichen Bücher der Bibliothek, deren Abbildungen mittelalterlicher religiöser Bilder sie entscheidend prägten. Später studierte sie Bildhauerei an der Kunstakademie Sint-Lucas in Gent.

Wirken

Themen und künstlerische Form

Themen und künstlerische FormD.s Skulpturen beschäftigen sich mit den existenziellen Themen Einsamkeit, Angst, Vergänglichkeit, Schmerz und Verletzlichkeit, aber auch Schutzbedürftigkeit. Sie zeigen häufig Tierkörper, meist Pferde, daneben auch deformierte Menschenkörper sowie Bäume. D.s Menschenskulpturen, die sie überwiegend von lebenden Modellen (u. a. Tänzern) abformt, haben oft keine Köpfe und verdrehte Extremitäten und winden sich in starker Torsion, während die Tiere häufig menschenähnliche Züge tragen. Durch die Behandlung der Oberfläche erinnert D.s Stil an den Malstil des italienischen Barockkünstlers Luca Giordano (vgl. Financial Times, 11.4.2009) oder ...