Bernward Vesper

deutscher Schriftsteller; Werke u. a.: "Die Reise" (Romanfragment; literar. Dokument der dt. Linken); einer der führenden Köpfe der Apo; befreundet mit G. Ensslin; Sohn von Will Vesper

* 1. August 1938 Gut Triangel/Kr. Gifhorn

† 15. Mai 1971 Hamburg (Suizid)

Wirken

Bernward Vesper wurde am 1. Aug. 1938 auf dem Familiengut Triangel im Kreis Gifhorn am Südrand der Lüneburger Heide geboren. Sein Vater war der Schriftsteller Will Vesper (11.10.1882 - 14.3.1962; s.bes.Blatt), der wegen seiner volkhaft-nationalen Gesinnung zeitweise eng mit dem Nationalsozialismus zusammenarbeitete und vorübergehend Gauobmann des NS-Reichsverbandes deutscher Schriftsteller war. Bernward V.s Kindheit, die er später in seinem Romanessay bruchstückhaft beschrieben hat, war geprägt von der furchteinflößenden und beherrschenden Persönlichkeit des Vaters, den er als eng, verbohrt, unbelehrbar und gestrig schilderte, wie auch von der strengen allwissenden Fürsorglichkeit seiner Mutter. Kennzeichnend für V.s Verhältnis zu seinem Vater ist die in seinem Buch aufgezeichnete Erinnerung an einen Besuch des Vaters im Krankenhaus. Als der Vater am Bett des Sohnes stand, kam ihm "zum ersten Mal in meinem Leben ... der Gedanke, daß mein Vater mich lieben könnte."

Lange unter dem Einfluß des Elternhauses stehend, klebte er als 15jähriger Gymnasiast noch Plakate für die Rechtskonservative Deutsche Reichspartei. Nach dem Abitur absolvierte er eine ...