Boris Groys

russisch-deutscher Philosoph, Essayist, Kunstkritiker und Medientheoretiker; gilt als bester Kenner der russischen Geistes- und Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts; Werke u. a. "Gesamtkunstwerk Stalin", "Über das Neue. Versuch einer Kulturökonomie", "Unter Verdacht. Eine Phänomenologie der Medien"

* 1947 Berlin (Ost)

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Herkunft

Boris Efimowitsch Groys wurde 1947 in Ost-Berlin geboren.

Ausbildung

Er studierte 1965-1971 Philosophie und Mathematik an der Universität Leningrad. 1992 wurde er an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster zum Dr. phil. promoviert.

Wirken

Berufstätig wurde G. ab 1971 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an mehreren Instituten in Leningrad sowie 1976-1981 am Institut für strukturale und angewandte Linguistik der Moskauer Universität. Während dieser Zeit tauchte er in die inoffizielle Kulturszene russischer Großstädte ein und wurde als Theoretiker im Kreis der Moskauer Konzeptualisten bekannt. Weil er eine Untergrundzeitschrift herausgab, geriet er in den Verdacht "antisowjetischer Tätigkeit". 1981 emigrierte er mit seiner Familie in die Bundesrepublik Deutschland, wo er bis 1985 mit verschiedenen Stipendien seiner Forschungstätigkeit nachging.

Ab 1986 war G. für zwei Jahre als freier Autor in Köln tätig. Anschließend lehrte er in Münster Russische Geistesgeschichte und hatte Gastprofessuren an der University of Pennsylvania in Philadelphia (1988-1991) sowie an der ...