Burhanuddin Rabbani

afghanischer Theologe und Politiker; Jamiat-i-Islami ("Islamische Gemeinschaft"); Staatspräsident 1992-1996; bis Ende 2001 nach Sturz der Taliban international als einzig legitimiertes Staatsoberhaupt anerkannt; ab 1974 für 18 Jahre im Exil in Pakistan; nach Taliban-Machtübernahme 1996 Flucht, Mitbegründer/Anführer der "Nordallianz"; Vorsitzender des "Hohen Friedensrats" ab Okt. 2010

* 1940 Faizabad

† 20. September 2011 Kabul (Attentat)

Herkunft

Burhanuddin Rabbani wurde 1940 in Faizabad in der Provinz Badakhshan im Norden Afghanistans geboren und gehörte der Volksgruppe der Tadschiken an. Mit einem Anteil von bis zu 30 % bildeten die Tadschiken hinter den Paschtunen und vor den Usbeken eine der drei Hauptbevölkerungsgruppen in Afghanistan.

Ausbildung

R. studierte Islamisches Recht und Theologie an der Universität Kabul und wurde nach der Graduierung 1963 Lehrstuhlinhaber für Philosophie. 1966 ging er an die renommierte Al-Azhar-Universität nach Kairo, wo er 1968 einen Master-Abschluss in Islamischer Philosophie erlangte. In Ägypten knüpfte R. auch enge Kontakte zur Moslembruderschaft.

Wirken

An der Spitze der "Jamiat-i-Islami"

An der Spitze der "Jamiat-i-Islami"Im Anschluss an seine Rückkehr nach Afghanistan 1968 organisierte R. für die aus der Moslembruderschaft hervorgegangene Islamische Gesellschaft Afghanistans (Jamiat-i-Islami; JI) die islamisch orientierte Studentenbewegung. Anfang der 70er Jahre bildete sich ...