Charles E. Bohlen

amerikanischer Diplomat; bedeutender Kenner der sowjetischen Politik; Leiter der Osteuropaabteilung des State Department 1942-1944; beteiligt u. a. an der Vorbereitung des Abkommens von Jalta; Botschafter in Moskau 1953-1957 und in Paris 1962-1968

* 30. August 1904 Clayton/New York

† 1. Januar 1974 Washington/DC

Wirken

Charles Eustis ("Chip") Bohlen wurde am 30. Aug. 1904 in Clayton N.Y. geboren. Er wuchs in Aiken/South Carolina auf, wo sein Vater Bankier war und später in Ipswich/Mass. Er besuchte die St. Paul's School in Concord/New Hampshire bis 1923 und studierte an der Harvard-Universität Staatswissenschaften und Geschichte. (bachelor of arts 1927). Anschließend fuhr er mit einem Frachter um die ganze Welt. 1929 kehrte er nach Washington zurück, bestand das konsularisch-diplomatische Examen und begann seine diplomatische Laufbahn 1929 als Vizekonsul in Prag. 1931 kam er nach Paris, wo er zusammen mit Kennan die russische Sprache erlernte. 1934 ging er mit Botschafter Bulitt nach Moskau, um die neuerrichtete US-Botschaft aufzubauen. Seit 1936 arbeitete er in Washington im Staatsdepartment (osteuropäische Abteilung) und wurde 1937 Sekretär der US-Delegation bei der Internationalen Zucker-Konferenz in London. Noch 1937 kehrte er als 2. Botschaftssekretär nach Moskau zurück und wohnte der Konferenz von Brüssel (37) bei, auf der erfolglos eine Verständigung Japans und ...