Charles-Ferdinand Nothomb

belg. Politiker; Parti Social Chrétien (Wallonien); Außenminister 1980/81; Vizeministerpräs. und Minister für Inneres 1981-1986 (Rücktritt aufgrund des fläm.-wallon. Sprachenstreits)

* 3. Mai 1936 Brüssel

† 19. April 2023

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 31/1989

vom 24. Juli 1989 , ergänzt um Meldungen bis KW 16/2023

Herkunft

Charles-Ferdinand Nothomb wurde 1936 in Brüssel geboren. Er war das 13. Kind einer alten Adelsfamilie, die aus den Ardennen stammt. Sein Vater, Baron Pierre Nothomb, hat sich in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen einen Namen als Schriftsteller und Politiker gemacht.

Ausbildung

N. studierte nach dem Abitur an der katholischen Universität Löwen Rechts- und Wirtschaftswissenschaften und promovierte in beiden Fachrichtungen.

Wirken

N. ging anschließend in die Verwaltung und war von 1959-1965 u .a. im Wirtschaftsministerium und im Ministerium für wallonische Kultur tätig. Zeitweilig fungierte er als Berater für Wirtschafts- und Sozialfragen der belgischen UNO-Vertretung.

Politisch engagierte er sich im französischen (wallonischen) Zweig der Christlich-Sozialen Partei und gewann dort rasch an Einfluss. 1962 wurde er Vorsitzender der Jugendorganisation der PSC (Parti Social Chrétien). Ab 1968 war er Abgeordneter der Provinz Luxembourg im Parlament. 1972 wurde er bereits Vorsitzender der Christlich-Sozialen Partei (Wallonien). In der letzteren Funktion konnte er der Partei einigen Schwung geben und verstand es vor allem, ...