Christian Boltanski

französischer Künstler; sein Anliegen ist "Spurensicherung" oder "individuelle Mythologie" (die Rekonstruktion fiktiver Lebenszusammenhänge und Kindheiten anhand anonymer Relikte) und die Darstellung des bürgerl. Milieus und der Konsumgesellschaft (durch Arrangements trivialer Objekte)

* 6. September 1944 Paris

† 14. Juli 2021 Paris

Herkunft

Christian (Marie Dominique Liberté) Boltanski wurde am 6. Sept. 1944 in Paris als Sohn des jüdischen Arztes Etienne Boltanski geboren. Eigentlich jüdischen Ursprungs, wurde er vom konvertierten Vater katholisch erzogen, seine Mutter Marie-Elise Ilari-Guérin stammte aus Korsika und war eine links eingestellte Katholikin. Prägend auf B. wirkte sich die Vergangenheit des Vaters aus, der sich ab 1943 in Paris vor den deutschen Besatzern und Verfolgern unter dem Fußboden der eigenen Wohnung versteckt halten musste.

Ausbildung

Die Schulausbildung schloss B. mit dem Abitur (Baccalauréat) ab. Als Künstler ist er Autodidakt. 1967 begann B. damit, Glasvitrinen mit Sammelsurien aus Erinnerungsstücken der Kindheit zu bestücken und diese somit zu skizzieren. Zu dieser Zeit entstanden auch seine ersten fotografischen Arbeiten und Filme. 1968 zeigte er in der Vorhalle eines Pariser Kinos Gemälde und seinen ersten Super-8-Film mit dem Titel "La vie impossible de Christian Boltanski" (dt. Das unmögliche Leben des Christian Boltanski).

Wirken

"Spurensicherung"

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