Dieter Graumann

deutscher Volkswirt und Immobilienkaufmann; Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland 2010-2014, zuvor dort ab 2001 Mitglied des Präsidiums und ab 2006 stellv. Präsident; fr. Vorstandsmitglied und fr. Dezernent der Jüdischen Gemeinde Frankfurt a. M. für Finanzen, Schule und Kultur

* 20. August 1950 Ramat Gan (Israel)

Herkunft

Dieter (David) Graumann wurde am 20. Aug. 1950 in Ramat Gan/Israel geboren und kam mit anderthalb Jahren nach Deutschland. Seine aus Polen stammenden Eltern waren der Massenvernichtung unter den Nationalsozialisten nur knapp entronnen, sein Vater Salomon hatte sechs Konzentrationslager überlebt, als er in einem Flüchtlingslager bei Frankfurt die Mutter (Rosa) kennenlernte. Sie heirateten und wanderten 1950 nach Israel aus, aus gesundheitlichen Gründen kamen sie 1952 wieder nach Deutschland zurück. So wuchs G. in Frankfurt a. M. auf. Ursprünglich war er auf den Namen David getauft, doch benannten ihn die Eltern vor dem Hintergrund der selbst erlebten Gräuel noch vor Schuleintritt in Dieter um, damit er nicht gleich als Jude erkannt würde (vgl. RM, 8.4.2010; FAS, 10.11.2014).

Ausbildung

G. legte in Frankfurt das Abitur ab, studierte dort anschließend Volkswirtschaftslehre sowie am King's College in London Rechtswissenschaft. 1979 promovierte er über die Europäische Währungsunion.

Wirken

Nach dem Studienabschluss arbeitete G. mehrere Jahre bei der Deutschen Bundesbank, ...