Ernst Hardt

deutscher Dichter und Intendant; Intendant des Staatstheaters bzw. Deutschen Nationaltheaters in Weimar 1919-1924; Generalintendant des Westdeutschen Rundfunks 1925-1933; Werke: Lyrik, Novellen und Dramen, u. a. "An den Toren des Lebens", "Tantris der Narr"; auch Übersetzungen aus dem Französischen, u. a. Werke von Flaubert und Balzac

* 9. Mai 1876 Graudenz/ Westpreußen

† 3. Januar 1947 Ichenhausen/Bayr.-Schwaben

Wirken

Ernst Hardt wurde am 9. Mai 1876 in Graudenz als Sohn eines Offiziers geboren und in der Kadettenanstalt erzogen. Er lebte nach dem Studium zunächst in Berlin und Weimar als freier Schriftsteller und Übersetzer und schloß sich geistig dem Symbolismus Stefan Georges und Maeterlincks an. Seine frühen Verse "Aus den Tagen des Knaben" und sein erster feingestimmter Novellenband "An den Toren des Lebens" ließen diesen Einfluß noch deutlich erkennen, besonders aber gestaltete H. seine Übertragungen aus dem französischen Schrifttum Taine, Flaubert, Rochefoucauld, Chamfort, Rousseau und Balzac zu Schöpfungen einfühlenden Sprachgeistes. Im Jahre 1908 errang H. sich mit einem Drama aus der Tristansage "Tantris der Narr" einen starken Bühnenerfolg, der durch die Verleihung beider Schillerpreise unterstrichen und bestätigt wurde. Es folgten die Dramen "Gudrun", "Schirin und Gertraude" und "König Salomo", ...