Eugen Bolz

deutscher Politiker und Widerstandskämpfer; Zentrumspartei; 1928 Staatspräsident von Württemberg (trat 1933 zurück); stand in Verbindung zu Kreisen des Widerstandes; wurde 1944 verhaftet und 1945 hingerichtet

* 15. Dezember 1881 Rottenburg/Neckar

† 23. Januar 1945 Plötzensee (hingerichtet)

Wirken

Eugen Bolz wurde am 15. Dez. 1881 in Rottenburg a.N. geboren. Nach dem Studium wandte er sich dem württembergischen Justizdienst zu. Seit 1912 sass er auch als Zentrumsabgeordneter im Reichstag, seit 1913 auch im württembergischen Landtag. Nach dem Umsturz des Jahres 1918 wurde er, bisher Amtsrichter in Rottenburg, württembergischer Justizminister und 1923 Innenminister und 1928 Staatspräsident. Als solcher leistete er für seine engere Heimat in der schweren Nachkriegszeit Ausserordentliches, zumal er es verstand, sich allseits Anerkennung und Hochachtung zu verschaffen.

Im Jahre 1933 musste er sich bei seiner bekannten Gegnerschaft gegen den Nationalsozialismus aus dem öffentlichen Leben zurückziehen. Obwohl er zwar Verbindung zu Kreisen des Widerstandes hatte, jedoch an dem Ereignis des 20. Juli 1944 nicht beteiligt war, wurde er am 12. Aug. 1944 verhaftet, von Gefängnis zu Gefängnis geschleppt und am 21. Dez. 1944 vor dem Volksgerichtshof in Berlin, unter Vorsitz des berüchtigten Freisler, zum Tode verurteilt. Geistlicher Beistand wurde ihm versagt, doch konnte ihm seine Frau bei einem letzten Besuch geweihte Hostien bringen. Am 23. ...