Eugen S. Varga

sowjetischer Wirtschaftswissenschaftler ungarischer Herkunft; Direktor des Instituts für Weltwirtschaft und Weltpolitik der sowjetischen Akademie der Wissenschaften in Moskau 1927-1947; entwickelte Methoden der marxistischen Konjunkturanalyse; Berater Stalins

* 6. November 1879 b. Budapest

† 8. Oktober 1964 Moskau

Wirken

Eugen Samuelowitsch Varga, von Geburt Ungar, wurde 1897 geboren. Er studierte Volkswirtschaft in Budapest und schloß sich im Jahre 1906 der ungarischen Sozialdemokratischen Partei an. Er wurde Leiter der Wirtschaftsabteilung des führenden Parteiorgans "Nepsava" und lehrte ab 1918 als Professor für Nationalökonomie an der Budapester Universität. 1919 war V.-von jeher sehr weit links eingestellt-in der kommunistischen Räteregierung Béla Kuns zuerst Volkskommissar für das Finanzwesen, anschließend Vorsitzender des Obersten volkswirtschaftlichen Rats. Nach dem Scheitern der kommunistischen Revolution floh V. 1920 zuhächst nach Österreich, wo er das Buch "Volkswirtschaftliche Probleme unter einer proletarischen Diktatur" herausgab. Im gleichen Jahr noch ging er in die Sowjetunion, in der er seither ununterbrochen gelebt hat. Er trat noch 1920 der KPdSU bei und nahm am zweiten Kominterkongress teil, wie er überhaupt im weiteren an der Kominternarbeit aktiv beteiligt war.

In Rußland erschien im Jahre 1920 als erste einer großen Reihe von ihm verfasster grundlegender Schriften "Krisis der kapitalistischen Weltwirtschaft", die ihm mit einem Schlage ...