Eugen Schiffer

deutscher Politiker; hatte mehrfach hohe Regierungsämter inne, u. a. Reichsfinanzminister und Reichsjustizminister (1919/20, 1921); ab 1946 Vorstandsmitglied der Liberal-Demokrat. Partei in der Sowjet. Besatzungszone; Veröffentl. u. a.: "Ein Leben für den Liberalismus"

* 14. Februar 1860 Breslau

† 5. September 1954 Berlin

Herkunft

Eugen Schiffer war gebürtiger Breslauer.

Ausbildung

Nach dem Abitur in Breslau studierte er Rechtswissenschaften in Breslau, Leipzig und Tübingen und legte beide Staatsexamen ab. Danach trat er 1880 in den preußischen Justizdienst und schlug die Richterlaufbahn ein.

Wirken

Er war zunächst bis 1900 Amtsrichter in Hoyerswerda, ab 1900 Landgerichtsrat in Magdeburg. Ab 1906 war er Kammergerichtsrat und dann seit 1910 Richter am Oberverwaltungsgericht. Seit 1903 trat er auch im politischen Leben hervor, zuerst als Mitglied der Nationalliberalen Partei im preußischen Abgeordnetenhaus, seit 1911 auch im Reichstag. 1917 wurde er Unterstaatssekretär im Reichsschatzamt.

Nach der Novemberrevolution 1918 war er bis Febr. 1919 weiterhin Staatssekretär im Reichsschatzamt. Seit 1919 Gründungsmitglied und Fraktionsvorsitzender der neu gebildeten Deutschen Demokratischen Partei (DDP), zog er zunächst in die Weimarer Nationalversammlung, 1920 in den Reichstag und den Preußischen Landtag ein und bekleidete in der Folge hohe Regierungsämter. Im kurzlebigen Kabinett Scheidemann vom 13. Febr. 1919 war er Reichsfinanzminister. Nach der Unterzeichnung des Friedensvertrages ...