Félix Gouin

Politiker

* 4. Oktober 1884 Peypin

† 25. Oktober 1977 Nizza

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 49/1977

vom 28. November 1977

Wirken

Félix Gouin wurde am 4. Oktober 1884 in Peypin (Bouche du Rhône) bei Marseille als Sohn eines Lehrers geboren. Er besuchte das Gymnasium in Marseille und studierte Jura an der Universität in Aix-e-Provence.

1907-53 war er Rechtsanwalt in Marseille und vertrat vor allem Bergleute, Schiffer und Dockarbeiter. Politisch schloß er sich der SFIO (Sozialistische Partei) an. 1911-58 Generalrat von Istres, war er von 1923-58 auch Bürgermeister der Stadt, nachdem er 1914-18 in einer kämpfenden Einheit am Ersten Weltkrieg teilgenommen hatte. Von 1924-40 gehörte er als sozialistischer Abgeordneter von Aix-en-Provence der Deputiertenkammer an. Im Juli 1940 befand er sich in Vichy unter den 80 Gegnern des Ermächtigungsgesetzes für Pétain. In der "nicht besetzten Zone" widmete sich G. mit Freunden der Rekonstruierung der sozialistischen Partei und organisierte Verbindungen zwischen den Sozialisten und aktiven Widerstandsgruppen im südlichen Frankreich.

Im Prozeß von Riom verteidigte er Léon Blum, mit dem er eng befreundet war. Alsdann ging er im August 1942 als Verbindungsmann der Sozialistischen Partei zu de Gaulle nach London, war aber auf dem Wege dorthin in Spanien einige Zeit inhaftiert. In London präsidierte ...