Franz Gschnitzer

Jurist, Politiker und Schriftsteller

* 19. Mai 1899 Wien

† 19. Juli 1968 Innsbruck

Wirken

Franz Gschnitzer wurde am 19. Mai 1899 in Wien geboren und war von beiden Eltern her Tiroler. Er besuchte die Universitäten Innsbruck, Tübingen und Wien, promovierte 1921 zum Dr. jur. und habilitierte sich dann 1925 in Innsbruck auf dem Gebiet des Allgemeinen und Österreichischen Privatrechtes. Seit dem Jahre 1927 hatte er ein Extraordinariat, seit 1928 bis zu seinem Tod einen Lehrstuhl für österreichisches Privatrecht an der Universität Innsbruck inne. Rufen nach Wien, Prag und Tübingen leistete er nicht Folge. Von 1946-1948 war er Rektor der Universität Innsbruck. Den Studenten ersparte er in dieser Zeit viele Härten des Gesetzes. Den durch politische Eingriffe schwer geschädigten Lehrkörper der Universität stellte er wieder her. Als Gründer und langjähriger Obmann des Berg-Isel-Bundes sammelte G. die aktiven Verfechter einer deutschorientierten Zukunft Südtirols.

G. gehörte der ÖVP an und war von 1945 bis 1962 Abgeordneter zum Österreichischen Nationalrat und anschließend bis 1965 Mitglied des Bundesrates. Am 20. Juni 1956 wurde G. in dem neugebildeten 2. Kabinett Julius Raab zum Staatssekretär im Außenministerium berufen. G. befaßt sich besonders mit der Südtirolfrage und zeichnete für das österreichische Memorandum vom 8. Okt. 1956 verantwortlich. Die Beschwerden Österreichs ...