Friedrich Gundolf

eigtl. Gundelfinger; dt. Literaturwissenschaftler; Veröffentl. u. a.: "Shakespeare und der deutsche Geist", "Goethe", "Paracelsus", "Romantiker"

* 20. Juni 1880 Darmstadt

† 12. Juli 1931 Heidelberg

Wirken

Friedrich Gundolf wurde am 20. Juni 1880 zu Darmstadt als Sohn des Mathematikers Professor Dr. Siegmund Gundelfinger geboren. In München, Heidelberg und Berlin studierte er bei den Professoren Erich Schmidt, Roediger und Roethe, erwarb in Berlin den Doktorgrad mit der Dissertation "Cäsar in der deutschen Literatur" und habilitierte sich 1911 in Heidelberg, wo er später a.o. Professor wurde und 1920 als Nachfolger seines ehemaligen Lehrers Erich Schmidt Ordinarius für deutsche Literaturgeschichte. Diese Berufung galt weniger dem Philologen Friedrich Gundelfinger, als vielmehr dem Schriftsteller Friedrich Gundolf, dem Verfasser der beiden epochemachenden Werke "Goethe" und "Shakespeare und der deutsche Geist". Durch diese beiden Werke wurde G. Führer jener literaturhistorischen Schule, die, universalgeschichtlich orientiert, in den Werken und Taten der Dichter und dichterisch gestaltender Denker die Verkörperung der Kraftquellen im geistigen Leben der Menschheit erblickt.

Außer dem zeitgenössischen Dichter Stefan George, zu dessen Kreis er seit 1911 gehört und dem er 1920 in seiner Biographie ein Denkmal gesetzt hat, sind es zwei Gestalten, die ...