Friedrich von Bodelschwingh

deutscher evang. Theologe; ab 1910 Leiter der heutigen "von Bodelschwinghschen Anstalten Bethel"; 1933 kurzzeitig evang. Reichsbischof; Veröffentl. u. a.: "Lebendig und frei"; "Aus einer hellen Kinderzeit" (Erinnerungen)

* 14. August 1877 Bethel (heute zu Bielefeld)

† 4. Januar 1946 Bethel (heute zu Bielefeld)

Wirken

Friedrich von Bodelschwingh wurde am 14. August 1877 als jüngster Sohn des Begründers der berühmten Betheler Anstalten geboren. Nach Beendigung seines theologischen Studiums trat er, ebenso wie seine zwei Brüder, in das Werk des Vaters ein. Seit dem Jahre 1910 hatte er die Leitung der "Stadt der Barmherzigkeit" in Händen, die 1871 aus kleinen Anfängen erbaut, jetzt 8000 Einwohner zählt, die aus ganzen Straßen mit mannigfachen Werkstätten, in denen Leichtkranke mit Gesunden arbeiten, besteht, aus Gärten mit Schulen für die Schwachsinnigen, aus Krankenhäusern, wo die Schwer- und Schwerfallsüchtigen in Treue gepflegt werden, aus Heimen, wo Tausende von der Straße Obdach finden. Über allen diesen Unglücklichen waltete die Vaterhand B.'s.

Im Mai 1933 wurde v.B. durch die Vertreter der deutsch-evangelischen Landeskirche zum Reichsbischof der neuen Evangelischen Kirche gewählt und nahm dieses Amt auch an. Am Pfingstsonntag, 4. 6., predigte er als Reichsbischof erstmals in der Berliner Zionskirche. Als aber am ...