Gunnar Myrdal

schwedischer Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler; Nobel-Gedächtnis-Preis für Wirtschaftswissenschaften 1974 zus. mit F. A. von Hayek für ihre bahnbrechenden Arbeiten auf dem Gebiet der Geld- und Konjunkturtheorie; Handelsminister 1945-1947; Exekutivsekretär der Europäischen Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen in Genf 1947-1957

* 6. Dezember 1898 Gustafs/Dalekarlien

† 17. Mai 1987 Stockholm

Wirken

Karl Gunnar Myrdal wurde in einem kleinen Dorf in Dalekarlien geboren. Sein Vater war damals in der Eisenbahnkonstruktion tätig. M.s Vorfahren stammen aus Finnland. Nach Abschluß seiner Schulausbildung absolvierte er zunächst ein Jurastudium. Auf Anregung seiner Frau, der weltweit bekannten Soziologin, Schriftstellerin und Politikerin Alva M. (1902-1986; s.dort), die er 1924 geheiratet hatte, studierte er anschließend noch Volkswirtschaft, Soziologie und Finanzwissenschaften.

Schon seine Doktorarbeit (27), die eine Grundthese von Karl Marx, die Arbeitswert-Theorie, erschütterte, war ein internationaler Erfolg. 1927 wurde er Dozent, und von 1933-50 war er Professor für Wirtschaftspolitik und Finanzwissenschaften an der Stockholmer Handelshochschule. Er hielt ab 1930 daneben Gastvorlesungen am Genfer Institut Universitaire de Hautes Etudes Internationales. Obwohl er den Marxismus ablehnte, war er doch überzeugter Sozialist und schloß sich schon früh der Sozialdemokratie an. Er war einer der einflußreichsten Wirtschaftsberater seiner Partei, als diese 1933 die Regierung übernahm. M. wurde in den schwedischen Senat gewählt (36-38), betätigte sich ...