Gunther von Hagens

dt. Mediziner, Anatom und Pathologe; 1977 Erfinder der Plastination zur Konservierung von Leichen; Initiator der weltweit tourenden und teils umstrittenen Ausstellungen "Körperwelten" ab 1996

* 10. Januar 1945 Alt-Skalden/Posen

Herkunft

Gunther von Hagens wurde am 10. Jan. 1945 als Gunther Gerhard Liebchen in Alt-Skalden/Posen (heute Polen) geboren. Sein Vater, Sohn eines Eisenbahners aus dem Warthegau, war nach jüngeren Recherchen polnischer und deutscher Zeitungen (vgl. SPIEGEL online, 1.3.2005) einst NSDAP-Aktivist und Mitglied der SS. H. selbst hatte nach eigener Aussage von der NS-Vergangenheit seines Vaters nichts gewusst.

Nur zehn Tage nach H.s Geburt begann die Mutter mit dem Säugling eine mehrmonatige Flucht in den Westen und landete schließlich nach einem Zwischenaufenthalt in Berlin in der thüringischen Kleinstadt Greiz, wo H. bis zu seinem 19. Lebensjahr aufwuchs. Nach eigenen Angaben (vgl. H.s Biographie in www.bodyworlds.com) litt er seit früher Kindheit an einer seltenen Bluterkrankheit, die immer wieder lange Krankenhausaufenthalte notwendig machte und in ihm früh den Wunsch reifen ließ, später Arzt zu werden. Den Namen "von Hagens" übernahm er von seiner ersten Ehefrau, Dr. Cornelia von Hagens, die er 1975 heiratete.

Ausbildung

H. war Hilfspfleger und FDJ-Funktionär. 1961-1963 holte er an der Abendoberschule in Greiz das Abitur ...