Gustav Hertz

deutscher Atomforscher; Nobelpreis 1925 für Physik zus. mit J. Franck für die Bestimmung der Ionisierungsenergie von Atomen und Molekülen durch Elektronenanstoß

* 22. Juli 1887 Hamburg

† 30. Oktober 1975 Berlin (Ost)

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 12/1976

vom 8. März 1976

Wirken

Gustav Hertz wurde am 22. Juli 1887 in Hamburg geboren als Sohn eines Rechtsanwalts und als Neffe von Heinrich Hertz, der die elektromagnetischen Wellen entdeckte und die Grundlagen der drahtlosen Telegraphie geschaffen hat. Nach beendetem Studium der Physik und Mathematik in München, Göttingen und Berlin promovierte H. 1911 mit der Arbeit "Das Absorptionsspektrum der Kohlensäure" zum Dr. phil. Er wurde dann Assistent am Physikalischen Institut der Universität Berlin.

1915 kehrte er schwer verwundet aus dem Krieg zurück und habilitierte sich 1917 als Privatdozent für Physik an der Universität Berlin. Nach 3jähriger Dozententätigkeit ließ er sich 1920 nach Holland beurlauben, wo er 5 Jahre lang im Laboratorium der Glühlampenfabrik Philips in Eindhoven als wissenschaftlicher Mitarbeiter beschäftigt war. Seine schon früher begonnenen Untersuchungen über die Beziehungen zwischen Atomen und Elektronen wurden hier fortgesetzt.

Nach seiner Rückkehr nach Deutschland wurde er 1925 als ordentlicher Professor der Physik an die Universität Halle berufen. 1928 ging er in gleicher Eigenschaft an die TH ...