Hamengku Buwono IX.

indonesischer Fürst und Politiker

* 12. April 1912 Jogjakarta

† 2. Oktober 1988 Washington,D.C.

Wirken

Sultan Hamengku Buwono IX. entstammte einer seit 1755 in Jogjakarta residierenden Dynastie. Er studierte in Leiden in Holland Indologie. Als sein Vater, Sultan Hamengku Buwono VIII., Anfang 1940 starb, brach er sein Studium ab und übernahm noch aus den Händen seines sterbenden Vaters den "Heiligen Kris" (gekrümmter Dolch) und wurde als Hamengku Buwono IX. Sultan von Jogjakarta. Der junge Sultan war noch unter feudalen Verhältnissen aufgewachsen, zumal die niederländische Kolonialverwaltung den Nachfahren der Herrscher des einstigen Reiches von Mataram einen großen Teil der Souveränitätsrechte beließ. Daran wurde auch unter der kurzen japanischen Okkupation während des Zweiten Weltkrieges nichts geändert.

Nachdem der Führer der indonesischen Unabhängigkeitsbewegung, der spätere erste Präsident Indonesiens Sukarno mit Unterstützung der Japaner im August 1945 - kurz vor der Kapitulation - die "Republik Indonesien" ausgerufen hatte, beteiligte sich auch H. an der Schaffung eines modernen Staatswesens.

H. war modernem Denken aufgeschlossen und bereits 1945 gab es im Sultanat gewählte Dorfräte. Der Einfluß der adeligen Hofbürokratie wurde eingeschränkt, eine "Volksarmee" gegründet und nicht Javanisch, sondern Bahasa Indonesia zur offiziellen Sprache erhoben.

Als 1946 die Niederländer noch einmal zurückkehrten und Jakarta und Bandung besetzten, ...