Heinrich Bornkamm

dt. ev. Theologe; Kirchenhistoriker; Präsident des Ev. Bundes 1935-1963; hatte Anteil an der Annäherung zwischen Protestanten und Katholiken; Hauptforschungsgebiete: Luther, Reformationsgeschichte

* 26. Juni 1901 Wuitz/Krs. Zeitz

† 21. Januar 1977 Heidelberg

Wirken

Heinrich Bornkamm wurde am 26. Juni 1901 in Wuitz, Kr. Zeitz, geboren und stammte väterlicherseits aus einer im Unstruttal eingesessenen Familie von Bauern, Geistlichen und Lehrern, mütterlicherseits ebenfalls aus einer Bauernfamilie von der hannoverisch-holländischen Grenze (Grafschaft Bentheim). Er besuchte das Gymnasium in Görlitz, studierte von 1919 bis 1924 in Jena, Tübingen und Berlin Theologie und schloß mit dem Erwerb des Lic. theol. -Grades ab.

Im Jahre 1925 habilitierte er sich an der Universität Tübingen als Privatdozent für Kirchengeschichte, wurde 1927 als ordentlicher Professor für Kirchengeschichte nach Gießen berufen. Die Universität Berlin verlieh ihm 1929 die Würde eines theologischen Ehrendoktors (D.). Im Frühjahr 1935 folgte er einem Ruf an die Universität Leipzig.

B., der schon seit Jahren dem Zentralvorstand des Evangelischen Bundes angehörte, wurde im April 1935 an Stelle des verstorbenen D. Hermann Cremers zum Präsident des Evangelischen Bundes gewählt und blieb es bis 1963. Als Präsident des Evangelischen Bundes hat er den Wandel mitbestimmt, der sich im deutschen Protestantismus vollzog: fort von antikatholischer Polemik des Kulturkampfes der Bismarck-Zeit, hin zunächst ...