Heinrich Brandler

Kommunist

* 7. Juli 1881 Warnsdorf

† 26. September 1967 Hamburg

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 23/1949

vom 30. Mai 1949

Wirken

Heinrich Brandler wurde am 3. Juli 1881 als Sohn eines Webers in Warnsdorf in Böhmen geboren und wurde später tschechoslowakischer Staatsangehöriger. Als Kriegsgefangener kam er nach Rußland, wo er sich, wie es hieß, nach Aufrichtung der Sowjetregierung eine einflußreiche Stellung zu erwerben verstand. Im Auftragevon Moskau ging er 1919 nach Sachsen, wo er kurz nach der Revolution 6 Wochen lang Unterstaatssekretär war. Später gehörte er dem Chemnitzer Aktionsausschuß der KP an; dann wurde er Vorsitzender der Parteizentrale. Als solcher wurde er im Juni 1921 in Berlin wegen Hochverrat zu fünf Jahren Festung verurteilt, entwich aber sehr bald und flüchtete nach Moskau.

Abermals tauchte er im Oktober 1923 während der damaligen Konfliktszeit in Sachsen auf. Das sozialistisch-kommunistische Kabinett Zeigner ernannte ihn zum Chef der sächsischen Staatskanzlei. Doch endete sein Amt schon Ende Oktober infolge der Reichsexekution gegen Sachsen. B. entfloh damals nach Prag, da er von der Leitung der KP für das Versagen in Sachsen verantwortlich gemacht wurde. Später kehrte er nach Deutschland zurück, sammelte Freunde als Brandler-Gruppe um sich und ließ sich 1928 als Vorsitzender der kommunistischen Opposition in Deutschland ...