Helmut Quaritsch

deutscher Jurist; 1972-1998 Professor für Öffentliches Recht in Speyer; 1970-1973 Direktor der wissenschaftlichen Dienste der Bundestagsverwaltung, ab 1966 Ordinarius in Bochum, 1968-1970 an der FU Berlin

* 20. April 1930 Hamburg

† 19. August 2011 Speyer

Herkunft

Helmut Quaritsch, ev., wurde am 20. April 1930 in Hamburg geboren. Der Vater war Kapitän der Handelsmarine. Q. hat eine Schwester namens Herta.

Ausbildung

Q. erlebte das Kriegsende als gerade 15-Jähriger im Volkssturm. Er legte in Hamburg das Abitur ab und studierte dort auch Theologie, Philosophie und Rechtswissenschaften. 1957 wurde er mit der Dissertation "Die Aussetzung der Vollziehung von Verwaltungsakten" im Fach Jura promoviert, 1958 legte er das Zweite juristische Staatsexamen ab. 1960 erhielt er als erster deutscher Absolvent eine Zulassung zur École nationale d'administration (ENA), der französischen Kaderschmiede für den Staatsdienst. 1965 folgte die Habilitation bei Hans-Peter Ipsen auf Grundlage der 1970 veröffentlichten Arbeit "Staat und Souveränität", in welcher Q. die Entstehung des modernen Staatsgedankens analysierte. Wesentliche Quelle für sein Denken über den souveränen Staat stellte das damals noch wenig beachtete Werk von Jean Bodin (1530-1596) dar. Q. arbeitete dabei die Idee eines starken Staats (bei Bodin eine Monarchie) als Schutz vor Anarchie und Egoismen heraus. Q. zeigte freilich auch ...