Henryk Kardinal Gulbinowicz

polnischer kath. Theologe; ab 1985 Kardinal; Erzbischof von Breslau (Wrocław) 1976-2004

* 17. Oktober 1923 Szukiszki (heute Litauen)

† 16. November 2020 Wrocław

Herkunft

Henryk Roman Gulbinowicz wurde 1923 in Szukiszki in der Erzdiözese Wilna geboren und war Pole. Sein Geburtsort gehörte nach dem Ersten Weltkrieg zu Polen, seit dem Zweiten Weltkrieg zur Sowjetrepublik Litauen. Über lange Zeit wurde sein Geburtsjahr mit 1928 angegeben. Wie erst 2005 bekannt wurde, hatte G. 1942 während der deutschen Besatzung seine Papiere entsprechend gefälscht, um einer Verschleppung als Zwangsarbeiter durch das NS-Regime zu entgehen.

Ausbildung

Trotz kriegsbedingter Schwierigkeiten konnte G. 1945 nach Besuch eines Jesuitengymnasiums das Abitur ablegen und anschließend Theologie studieren. Am 18. Juni 1950 wurde er in Bialystok/Ostpolen zum Priester geweiht und konnte 1955 an der katholischen Universität Lublin zum theologischen Doktor (Dr. theol.) promovieren.

Wirken

Ab 1959 lehrte G. als Professor für Moraltheologie am "Hossianum", dem Priesterseminar von Allenstein (Olsztyn) der Diözese Ermland (Warmia), im früheren deutschen Ostpreußen.

Am 12. Jan. 1970 ernannte ihn Papst Paul VI. zum Titularbischof von Acci und Apostolischen Administrator für den polnischen Restteil des Erzbistums Wilna mit Sitz in Bialystok. Konnte er vorher noch mehrfach Verwandte und Freunde in Litauen besuchen, so verweigerten ihm nun ...