Hermann Dietrich

Politiker

* 14. Dezember 1879 Oberprechtal

† 6. März 1954 Stuttgart

Wirken

Hermann Robert Dietrich wurde am 14. Dez. 1879 in Oberprechtal (Schwarzwald) als Sohn eines Pfarrers geboren. Er studierte Rechtswissenschaft, wurde 1908 Bürgermeister von Kehl und 1914 Oberbürgermeister von Konstanz.

Politisch gehörte er vor dem ersten Weltkrieg der National-Liberalen Partei an und sass von 1912 - 1919 in der 2. badischen Kammer, dann in der deutschen Nationalversammlung und weiterhin im neuen Reichstag, wo er sich der Demokratischen Partei anschloss. Als diese sich Ende 1930 auflöste und in die Staatspartei umbildete, übernahm er die Führung, konnte aber auch deren baldige Auflösung nicht verhindern.

Während des Umsturzes von 1918 war er zunächst badischer Minister des Auswärtigen, bis 1920 dieses Amt aufgehoben wurde. Im Jahre 1928 wurde er dann zuerst Reichsernährungsminister und im folgenden Kabinett Brüning vom 30. März 1930 Reichswirtschaftsminister und zugleich Vizekanzler. Im Juni 1930 aber übernahm er nach Dr. Moldenhauer das Reichsfinanzministerium, das er im 2. Kabinett Brüning vom 9. Okt. 1931 beibehielt und mit dem er dann am 30. Mai 1932 endgültig zurücktrat. Er war danach als Rechtsanwalt in Berlin tätig und bewirtschaftete sein Gut Wildgutach bei Neukirch im Schwarzwald.

Nach dem abermaligen Umsturz im Jahre 1945 übernahm ...