Hermann Ehrhardt

fr. Freikorpsführer; fr. Korvettenkapitän

* 29. November 1881 Diersburg

† 27. September 1971 Brunn am Walde

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 06/1972

vom 31. Januar 1972

Wirken

Hermann Ehrhardt wurde am 29. Nov. 1881 in Diersburg (Baden) als Sohn eines evangelischen Pfarrers geboren. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Lörrach wurde er Seekadett im Jahre 1899 und nahm 1904-06 mit dem Marine-Expeditionskorps an den Kämpfen in Deutsch-Südwestafrika gegen die aufständischen Hereros und Hottentotten teil. Im ersten Weltkrieg befehligte er in der Skagerrakschlacht eine Torpedoboots-Flottille. Sein Boot sank im Feuer britischer Schlachtkreuzer.

Nach dem Zusammenbruch des Kaiserreiches bildete er Anfang 1919 aus dreihundert jungen Marineoffizieren einen "Stoßtrupp", aus dem sich dann das Freikorps "Brigade Ehrhardt" entwickelte. Mit dieser Truppe beteiligte er sich an der Niederschlagung eines kommunistischen Aufstandes in Wilhelmshaven und im Mai und Juli 1919 in Braunschweig und München an den Kämpfen gegen die dortigen Rätebewegungen. Die Brigade Ehrhardt spielte auch in Oberschlesien eine tragende Rolle. Mehrfach rückte die Brigade in Berlin ein und beteiligte sich auch am Kapp-Putsch 1920. Am 8. Mai 1920 verschwand er "offiziell" aus Munsterlager, wo seine Truppe interniert worden war und schied aus der Marine aus. In Bayern gründete er nun ...