Horst Gramlich

deutscher Kommunalpolitiker; SPD; Oberbürgermeister von Potsdam 1990-1998

* 31. März 1938 Antonufka (Ukraine)

Herkunft

Horst Gramlich, ev., wurde am 31. März 1938 in Antonufka in der Ukraine geboren. Er wuchs seit der Schulzeit in Potsdam/Brandenburg auf.

Ausbildung

G. machte eine Lehre als Bankkaufmann, besuchte dann eine Wirtschaftsfachschule und studierte mit dem Diplom-Abschluß (Dipl.-Finanzwirt) Wirtschaftswissenschaften an der Ostberliner Hochschule für Ökonomie, an der er 1972 auch promovierte.

Wirken

Seit 1969 arbeitete und lehrte G. als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Hochschule für Staats- und Rechtswissenschaften in Potsdam-Babelsberg. Zum Fachgebiet des parteilosen Spezialisten zählte die volkswirtschaftliche Gesamtrechnung, also Wirtschaftsplanung und Planerfüllung. G. führte in der DDR eigenem Bekunden zufolge das Leben eines "Nischenmenschen", der "unter Genossen lebte, aber nicht mit ihnen". Mit der Nichterfüllung der Helsinki-Zusagen von 1975 durch die DDR habe der Entfremdungsprozeß zum Regime eingesetzt, ließ er rückblickend wissen.

Nach der politischen Wende im Herbst 1989 schloß sich G. der neugegründeten SDP der DDR an, die sich bald in "SPD" umbenannte. Bei den ersten freien Kommunalwahlen im Mai 1990 wählten die Potsdamer Stadtverordneten G. zum Oberbürgermeister der einstigen Residenzstadt der Hohenzollern-Könige, die am Ende des Zweiten Weltkrieges schwer zerstört wurde, in vielen ...