Horst Sindermann

deutscher Politiker; SED-Politbüromitglied 1967-1989; Vors. des Ministerrats 1973-1976; Präsident der Volkskammer der DDR 1976-1989

* 5. September 1915 Dresden

† 20. April 1990 Berlin

Herkunft

Horst Sindermann war der Sohn eines Dresdener Buchdruckers und kam aus einer politisch links engagierten Familie. Sein Vater war Vorsitzender der sächsischen SPD und Reichstagsabgeordneter.

Ausbildung

Der aktive Fußballer besuchte ein Realgymnasium und wurde 1929 Mitglied des kommunistischen Jugendverbandes und Unterbezirksleiter des KJV. 1933 wurde S. noch als Abiturient verhaftet und bis 1945 fast ununterbrochen zunächst im Zuchthaus Waldheim und später in den KZs Sachsenhausen bei Berlin und Mauthausen in Österreich gefangengehalten.

Wirken

1945 schloß er sich wieder der KPD an, die 1946 in der SED aufging. 1945 leitete er als Chefredakteur die kommunistische "Sächsische Volkszeitung" in Dresden, 1946-47 war er Chefredakteur der Chemnitzer "Volksstimme". 1947 wechselte er in die hauptberufliche Parteiarbeit, war bis 1949 1. Kreissekretär in Chemnitz und Leipzig und Mitglied der Landesleitung der SED in Sachsen. 1950-53 war er gleichzeitig Chefredakteur der Parteizeitung "Freiheit" in Halle/Saale und Mitglied der dortigen Bezirksleitung der SED.

1953 ging S. nach Berlin, war bis 1963 Mitarbeiter des ZK der SED, seit 1957 als Leiter der ZK-Abteilung Presse und Rundfunk bzw. Agitation und ...