Huguette Bouchardeau

französische Pädagogin und Politikerin; PSU; Dr.

* 1. Juni 1935 Saint Etienne

Wirken

Huguette Bouchardeau, geb. Briaut, wurde am 1. Juni 1935 in Saint-Etienne geboren. Sie studierte Philosophie und Pädagogik, erwarb einen akademischen Grad in Philosophie und den Doktortitel in pädagogischen Wissenschaften. Sie arbeitete zunächst als Studienrätin am Lycée Honoré-d'Urfé in Saint-Etienne und lehrte ab 1970 an der Universität Lyon als Assistenzprofessorin.

Politisch engagierte sich Frau B. als Studentin zunächst in der UNEF (Union nationale des étudiants de France) und seit ihrer Gründung 1960 in der Parti socialiste unifié (P.S.U.). Gleichzeitig betätigte sie sich auch in gewerkschaftlichen Organisationen des Erziehungswesens (FEN und S.G.E.N.), der Bewegung für Familienplanung und feministischen Organisationen. Ihre Partei, die P.S.U., ist nie besonders stark gewesen, zeigte aber durch ihre theoretischen Reflexionen in der nicht-kommunistischen Linken weit über die eigene Organisation hinaus Wirkung. 1968 unterstützte die P.S.U. vorbehaltlos die Studentenrevolte mit der Folge, daß durch Zulauf von Aktivisten marxistisches, trotzkistisches und maoistisches Gedankengut in die Partei kam.

Die P.S.U. stellte sich 1972 gegen das "Gemeinsame Programm" von Kommunisten und Sozialisten und qualifizierte die Sozialisten Mitterrands als "Sozialdemokraten" ab. 1974 wechselten ca. 3 000 Mitglieder unter Führung Michel Rocards zur Parti Socialiste von Mitterrand. ...