Jan Eduard De Quay

niederländischer Politiker; Katholische Volkspartei; nach der dt. Besetzung Mitbegründer der "Niederländischen Union"; 1945 Verteidigungsmin.; Ministerpräs. 1959-1963; stellv. Ministerpräs. 1966/67

* 26. August 1901 's-Hertogenbosch

† 4. Juli 1985 Beers

Wirken

Jan Eduard De Quay stammte aus 's-Hertogenbosch. Nach dem Besuch des Gymnasiums studierte er an der Universität Utrecht Psychologie und Betriebswirtschaft und promovierte 1927. Anschließend war De Q. an einer Katholischen Lehranstalt tätig. Von 1934 bis 1946 wirkte er als Hochschullehrer für Betriebswirtschaft und Psychotechnik. Während der deutschen Besetzung beteiligte sich De Q. maßgeblich an der Gründung einer von den Deutschen geduldeten Niederländischen Union, die u.a. die Treue zum Haus Oranien auf ihre Fahnen schrieb, auf der anderen Seite, aber auch nach dem Schock der Besetzung für Veränderungen in der Wirtschaftsstruktur und im parlamentarischen System eintrat. Die Union übte starke Anziehungskraft aus und vereinigte fast eine Million Niederländer. Eine Zeitlang gab es auch begrenzte Zusammenarbeit mit den Besatzungsbehörden. Auch De Q. war vorübergehend leitend in der Arbeitsverwaltung tätig. Die Jahre 1942 bis 1943 mußte De Q. in Haft verbringen. Insgesamt wird die Union heute als taugliches Instrument angesehen, die 1940 eingetretene Identitätskrise der Niederlande überwinden zu helfen.

Nach dem Ende der Besetzung Hollands trat De Q. 1945 als Verteidigungsminister ...