Jean Guitton

französischer Philosoph; als einziger kath. Laie von Papst Paul VI. autorisiert, am 2. Vatikan. Konzil teilzunehmen; zahlr. philosoph. und religionskritische Veröffentl., u. a. "Rechtfertigung der Zeit", "Le problème de Jésus", "La Pensée", "Gott und die Wissenschaft"; Mitglied der Académie Française

* 18. August 1901 Saint-Étienne/Loire

† 21. März 1999 Paris

Herkunft

Jean Marie Pierre Guitton stammte aus einer Bürgerfamilie aus Saint-Étienne (Loire), deren eine Hälfte nur die laizistische Zeitung "Le Temps" und die andere nur die streng katholische "La Croix" las. Diese Spannung, so die Frankfurter Allgemeine Zeitung (23.3.1999) in ihrem Nachruf, habe auch seinen philosophischen Werdegang beeinflußt.

Ausbildung

G. besuchte das Gymnasium in Saint-Étienne und das Lycée Louis-Le-Grand in Paris, studierte an der École normale supérieure, legte ein Examen in Philosophie ab und promovierte bei Henri Bergson mit einer Arbeit zum Thema Zeit und Ewigkeit bei Plotin und Augustinus zum Dr. phil.

Wirken

Nachdem G. zuerst als Lehrer an den Lyzeen in Troyes (seit 1924), Moulins (1930-1935) und Lyon (1935-1937) gewirkt hatte, wurde er 1937 zum Professor an die Philosophische Fakultät der Universität Montpellier berufen. Erste Berühmtheit erlangte er 1941 mit seinem Buch "Portrait de Monsieur Pougat...