Johann B. Gradl

deutscher Politiker; CDU; Bundesminister für Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte 1965-1966; Vors. des Ausschusses für gesamtdeutsche und Berliner Fragen bzw. später für innerdeutsche Beziehungen 1969-1972; Veröffentl. u. a.: "Mut zur Einheit", "Deutschland als Aufgabe", "Stets auf der Suche"

* 25. März 1904 Berlin

† 2. Juli 1988 Berlin

Wirken

Johann Baptist Gradl, kath., war gebürtiger Berliner, wohin sein Vater, später Postbeamter der mittleren Laufbahn, um 1900 als bayerischer Berufssoldat gekommen war. Von 1910-22 besuchte G. in Berlin das Kaiser-Wilhelm-Realgymnasium. Nach dem Abitur durchlief er bei der "Darmstädter Bank" eine zweijährige Banklehre und studierte dann Wirtschafts- und Staatswissenschaften in Berlin und Halle. 1926 legte er in Berlin das Examen als Diplomvolkswirt ab, 1930 promovierte er in Halle zum Dr.rer.pol. mit einer Arbeit, die später als "Geschichte der Reparationssachleistungen" veröffentlicht wurde.

Von 1926 an arbeitete G. in der politischen Redaktion der "Germania" in Berlin. Der spätere Reichskanzler von Papen (s. dort), der 1927 das Mehrheitspaket der Germania AG übernommen hatte und G. einen "Linken" nannte, entließ ihn dann 1930. Von 1931-38 gehörte er als volkswirtschaftlicher Referent der Geschäftsführung des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes an und war von 1938 bis Kriegsende ...