Johann Hafstein

isländischer Politiker, Ministerpräsident 1970-1971

* 19. September 1915 Akureyri

† 15. Mai 1980

Wirken

Johann Hafstein wurde am 19. Sept. 1915 in Akureyri geboren. Er studierte Rechtswissenschaften an der Universität von Island und schloß danach 1938/39 noch ein Studienjahr in England an. In seine Heimat zurückgekehrt, wurde er Direktor und 1952-63 Generaldirektor der Bank für die Fischerei-Industrie von Island. Neben seiner beruflichen Tätigkeit engagierte er sich politisch in der konservativen Unabhängigkeitspartei, wurde bald Mitglied der Parteileitung und schließlich Generalsekretär.

Von 1946-58 war H. konservativer Stadtrat von Reykjavik, ab 1946 auch Mitglied des Althing, des isländischen Parlaments. Als nach dem Rücktritt von Olafur Thors der neue Vorsitzende der Unabhängigkeitspartei, Bjarni Benediktsson am 12. Nov. 1963 die Regierung bildete, berief er H. als Minister für Justiz, Industrie und Fischereigrenzen in die Regierung. Gerade die Rechtsprobleme um die Fischereigrenzen haben die isländische Politik durch lange Zeit stark berührt und das Verhältnis vor allem zu Großbritannien zeitweise stark belastet.

Unerwartet kam Premier Benediktsson am 10. Juli 1970 bei einem Brand im Sommerhaus der Regierung ums Leben. H. trat zunächst interimistisch an Benediktssons Stelle und bildete am 10. Okt. 1970 ein eigenes Kabinett, mit dem er die Koalition mit den Sozialdemokraten fortsetzte.

Durch eine schwere Niederlage der Sozialdemokraten bei ...