Johannes Haller

deutscher Historiker; ab 1902 Prof. in Marburg, 1904 in Gießen und von 1913 bis 1932 in Tübingen; befasste sich v. a. mit Papstgeschichte und dem deutschen Mittelalter; Veröffentl. u. a.: "Die Epochen der deutschen Geschichte"

* 16. Oktober 1865 Keinis (Estland)

† 24. Dezember 1947 Tübingen

Wirken

Johannes Haller wurde am 16. Oktober 1865 in Keinis in Estland als Sohn eines Superintendenten geboren. Er studierte in Dorpat Geschichte, wurde zuerst Gymnasiallehrer und erweiterte dann sein Studium in Berlin und Heidelberg. Nachdem er 1891 promoviert hatte, war er von 1892 bis 1897 am preuß. Historischen Institut in Rom tätig, wo er abermals von 1901 bis 1902 als Assistent arbeitete. Von 1897 bis 1900 gehörte er als Privatdozent der Universität Basel an, wurde 1902 Universitätsprofessor in Marburg, ging 1904 als solcher nach Gießen und hatte seit 1913 einen Lehrstuhl für mittelalterliche Geschichte in Tübingen inne. Im Jahre 1932 trat in den Ruhestand.

Seine Werke befassen sich in erster Linie mit Papstgeschichte und dem deutschen Mittelalter. Zeitgeschichte behandeln u. a. seine Arbeiten über "Die Entstehung des Weltkrieges" (1914), "Bismarcks Friedenschlüsse" (2. A.. 1917), "Deutschland und Rußland" (1915) und "Die Aera Bülow" (1922). Nach dem Erscheinen der Denkwürdigkeiten des Fürsten ...