Joist Grolle

dt. Politiker; SPD; Minister für Wissenschaft und Kunst in Niedersachsen 1974-1976; Schulsenator in Hamburg 1978-1987; 1983 Vorsitzender der Kultusministerkonferenz der Bundesländer

* 5. August 1932 Rhoden/Waldeck

Wirken

Joist Grolle wurde am 5. Aug. 1932 im hessischen Rhoden/Waldeck geboren, wuchs aber in Jena auf. Nach dem Abitur (51) studierte er Geschichte und Germanistik in Berlin und Göttingen. 1955 machte G. von sich reden, als er Veröffentlichungen des damaligen FDP-Kultusministers Leonhard Schlüter aus dem Dritten Reich zusammentrug und damit dessen Sturz veranlaßte. Nach dem Staatsexamen und der Promotion 1958 bei Prof. Percy E. Schramm war er zunächt als Geschichtslehrer im Schuldienst tätig und ging dann als wissenschaftlicher Assistent an die Universität Gießen. 1968 wurde G. Professor für Didaktik der Geschichte in der Abteilung Oldenburg der Pädagogischen Hochschule Niedersachsen.

Politisch schloß sich G. 1965 der SPD an. Bei der niedersächsischen Landtagswahl 1970 zog G. ins Parlament ein, wo er sich als linksorientierter Bildungspolitiker schnell einen Namen machte. Im Sept. 1972 berief ihn der niedersächsische Kultusminister Peter von Oertzen als zweiten beamteten Staatssekretär in das Kultusministerium.

Bei der niedersächsischen Landtagswahl im Juni 1974 kandidierte G. erneut in seinem Oldenburger Wahlkreis, unterlag jedoch diesmal gegen den Kandidaten der CDU. In der neugebildeten Landesregierung wurde das ...