Jurij W. Andropow

sowjetischer Politiker; Botschafter in Ungarn 1954-1957; 1961 Mgl. des ZK der KPdSU; ZK-Sekretär 1962-1967; Leiter des KGB 1967-1982; Generalsekretär der KPdSU 1982-1984

* 15. Juni 1914 Nagutskaja/Nordkaukasus

† 9. Februar 1984 Moskau

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 14/1984

vom 26. März 1984

Wirken

Jurij Wladimirowitsch Andropow war Eisenbahnersohn und stammte aus einem Kosakendorf im Gebiet Stawropol/Nordkaukasus. Sein Vater war Russe, die Mutter Aserbaidschanerin. 16jährig begann er in Mosdok zu arbeiten und wurde Komsomolze. Von 1930-32 arbeitete er als Telegraphist und Filmmechaniker, eine Zeitlang soll er auch Matrose auf einem Wolgaschiff gewesen sein. Bis 1936 absolvierte er dann ein Technikum für Binnen-Wasserstraßentransport in Rybinsk, blieb aber dann als hauptamtlicher Komsomolführer in Rybinsk (Wolodarski-Werft). Später soll er an der Universität von Petrosawodsk (ohne Abschluß) und (wahrscheinlich 1951-53) an der Parteihochschule des Zentralkomitees studiert haben.

1938 leitete er den Komsomol im Gebiet Jaroslawl, wurde 1939 in die KPdSU aufgenommen und 1940 als Erster Komsomol-Sekretär in die Karelo-Finnische Republik entsandt, damals nach dem Winterkrieg auf einen wichtigen Posten im Zuge der Sowjetisierung der Gebiete, die Finnland abtreten mußte. 1944, nach Vertreibung der Deutschen und Finnen aus Petrosawodsk, wurde er Zweiter Sekretär der städtischen Parteiorganisation, nachdem er zuvor im nicht umkämpften Teil Kareliens tätig gewesen war. 1947-51 ...