Karl Heinz Bohrer

dt. Literaturwissenschaftler und Autor; Prof. für Neuere Deutsche Literaturgeschichte in Bielefeld 1982-1997; Leiter d. FAZ-Literaturressorts 1968-1973, danach FAZ-Korrespondent in London; Herausgeber und Autor der Zeitschrift "Merkur" 1984-2011; Bücher u. a.: "Plötzlichkeit: Zum Augenblick des ästhetischen Scheins", "Der Abschied: Theorie der Trauer", "Ästhetische Negativität", "Großer Stil", "Selbstdenker und Systemdenker", "Granatsplitter", "Was alles so vorkommt. Dreizehn alltägliche Phantasiestücke"

* 26. September 1932 Köln

† 4. August 2021 London (Großbritannien)

Herkunft

Karl Heinz Bohrer wurde 1932 in Köln als Sohn des promovierten Volkswirts Hermann Bohrer und seiner Frau Elisabeth geboren. Nachdem die Ehe der Eltern während des Zweiten Weltkrieges (1939-1945) in die Brüche gegangen war, verbrachte das Einzelkind B. seine Gymnasialzeit im Schwarzwald.

Ausbildung

1943-1953, mit kriegsbedingter Unterbrechung, besuchte B. das humanistische Gymnasium des von Georg Picht geleiteten reformpädagogischen Internats "Schule Birklehof" in Hinterzarten. Nach dem Abitur, zwei Studiensemestern in Köln und einem prägenden Englandaufenthalt studierte er in Göttingen Germanistik, Geschichte und Soziologie und arbeitete in dieser Zeit an einer Studentenbühne mit. Auf sein Staatsexamen in Deutsch und Geschichte (1957) folgte 1958/1959 eine einjährige Lektorentätigkeit am Deutschen Zentrum in Stockholm. 1961 promovierte B. ...