Karl Radek

sowjetischer Journalist und Politiker; ZK-Mitgl. der UdSSR; Beteiligung am Aufbau der KPD in Deutschland 1918/19; zeitweise Anhänger von Trotzki, 1936 im Rahmen der "Großen Säuberung" verhaftet und 1937 zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt

* 31. Oktober 1885 Lemberg/Galizien

† 19. Mai 1939 Werchneuralsk (Gebiet Tscheljabinsk)

Wirken

Karl Bernhardowitsch Radek (eigentlich Sobelsohn) wurde am 31. Okt. 1885 in Lemberg (Galizien) geboren. Bereits frühzeitig trat er der Polnischen Sozialdemokratischen Partei bei und war 1906-1908 in der Schriftleitung des Parteiorgans "Rote Fahne" tätig. Von 1908-1913 gehörte er dem Redaktionsstab der "Leipziger Volkszeitung" und der "Bremer Bürgerzeitung" an. Während des Weltkrieges lebte er in der Schweiz und in Schweden und kam im März 1917 mit Lenin nach Rußland.

Nach der Machtergreifung durch die Bolschewisten war er zunächst im auswärtigen Dienst tätig (Mitteleuropa-Referat im Volkskommissariat für auswärtige Angelegenheiten), ging dann wiederum zur Parteiarbeit über und war u. a. ab Ende 1918 in Deutschland tätig. Er arbeitete damals an der Gründung und dem Aufbau der KPD maßgeblich mit. Später wurde er verhaftet und im Dez. 1919 ausgewiesen. Er gehörte dann bis 1924 dem Zentralkomitee der Kommunistischen Partei der UdSSR und dem Präsidium der Komintern an, war eine Zeitlang Rektor an der ...