Karl Wolff

fr. deutscher Offizier; SS-General

* 13. Mai 1900 Darmstadt

† 16. Juli 1984 Rosenheim

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 42/1984

vom 8. Oktober 1984 , ergänzt um Meldungen bis KW 31/2010

Wirken

Karl Wolff war Sohn eines Landgerichtsrates und entstammt einer wohlhabenden Juristenfamilie. Als Kriegsfreiwilliger kam er zur Garde und war nach 1918 in einem hessischen Freikorps aktiv. Kurze Zeit gehörte er auch noch der Reichswehr an. Er betätigte sich dann als Kaufmann; u.a. als Inhaber einer Annoncen-Expedition in München. 1931 trat er der NSDAP und der SS bei. 1933 ließ W. als Sturmbannführer den bayerischen Landtag und die Staatskanzlei besetzen. Er wurde Adjutant des Reichstatthalters in Bayern, General Ritter von Epp.

Noch 1933 trat er in das Gefolge Himmlers und machte als hauptberuflicher SS-Offizier eine Blitzkarriere. 1936 wurde er Chef des persönlichen Stabs von Himmler; 1939 Verbindungsoffizier Himmlers im Führerhauptquartier. Dort vertrat er später auch die Waffen-SS. Der spätere Chef des SD-Auslands-Nachrichtendienstes, Walter Schellenberg, berichtet in seinen Memoiren: "Ohne W. pflegte Himmler selten etwas zu unternehmen, alles wurde zuerst mit ihm beratschlagt."

Weshalb der einflußreiche W. sich schließlich mit dem Reichsführer SS überwarf, blieb offen. "Ich war auf seine Abschlußliste gekommen, weil ich mich gegen seinen Willen hatte ...