Konrad Guenther

deutscher Ornithologe, Biologe und Landschaftskundler; gilt als der eigentliche Begründer des wiss. Naturschutzes in Deutschland

* 23. Mai 1874 Riga

† 26. Januar 1955 Freiburg/Br.

Wirken

Konrad Guenther wurde am 23. Mai 1874 in Riga geboren, wohin sein Urgrossvater mütterlicherseits von Wiesloch in Baden 1810 ausgewandert war, um der napoleonischen Rekrutierung zu entgehen. G. studierte an den Universitäten Bonn, Leipzig und Freiburg Zoologie, Botanik und Geologie und war ein Schüler des bekannten Freiburger Zoologen Weismann. An der Freiburger Universität promovierte G. zum Dr. phil. et rer. nat. und habilitierte sich ebenda als Privatdozent für Entwicklungsgeschichte, Ornithologie, Biologie, Landschaftskunde und Tropenstudien. Er blieb sein ganzes weiteres Leben hindurch Freiburg treu, obwohl er immer nur a.o. Professor war.

G. gilt als der eigentliche Begründer des wissenschaftlichen Naturschutzes in Deutschland. Als einer der ersten führte er seine Studenten und Menschen aus allen Bevölkerungskreisen auf Lehrwanderungen in die Natur hinaus, wo zunächst der Vogelschutz sein besonderes Anliegen war. Er schrieb eine Biographie über Lina Hähnle, die Begründerin des Bundes für Vogelschutz, der ältesten Naturschutzbewegung überhaupt. Mit diesem Bund, dessen Ehrenmitglied G. war, rief er einen Deutschen Vogelschutztag ins Leben. Von den Vögeln im speziellen kam G. zum allgemeinen Naturschutz.

In den Jahren 1923 und 1924 wurde er ...