Lawrenti Berijá

sowjetischer Politiker; u. a. Innen- und Staatssicherheitsminister (NKWD-Chef) 1938-1946 und 1953; Vollmitglied im Politbüro der WKP bzw. der KPdSU 1946-1953; Stellvertreter Stalins; Erster stellv. Ministerpräsident

* 29. März 1899 Mercheuli bei Suchumi (heute Georgien)

† 23. Dezember 1953 Moskau (erschossen)

Wirken

Lawrenti Pawlowitsch Berijá wurde am 29. März 1899 in der Nähe des Badeortes Suchumi in Abchasien am Schwarzen Meer geboren. Er war wie Stalin stammesmäßig Georgier. Als solcher war er schon frühzeitig mit Stalin bekannt geworden.

B. wollte ursprünglich Ingenieur werden und besuchte zu diesem Zweck das Polytechnikum in Baku, wo er 1919 das Examen als Hochbauingenieur ablegte. Inzwischen hatte er sich schon im Jahre 1917 dem Bolschewismus angeschlossen und fand seit 1921 in der bolschewistischen Sicherheitsorganisation (Tscheka, GPU, NKWD, MWD) Verwendung. Nachdem er zuerst in Aserbeidschan (Baku) tätig war, übernahm er später die Leitung der georgischen GPU und war zu Ende der 20er Jahre Chef des Sicherheitswesens im Kaukasusgebiet. Als dann die Verhältnisse stabil geworden waren, gab B. die Leitung der Sicherheitsorgane ab und wurde 1931 Oberster Parteisekretär von Transkaukasien. Im Jahre 1934 wurde er auch als stellv. Mitglied in das Zentralkomitee der Partei gewählt. Im Sept. 1938 wurde B. von Tiflis nach Moskau berufen und zwar als Volkskommissar für innere Angelegenheiten ...