Leo Raape

deutscher Jurist; Prof. u. a. ab 1924 in Hamburg, trat 1933 aus Protest gegen das NS-Regime als Rektor der Universität zurück; Hrsg. des "Archivs für die civilistische Praxis"

* 14. Juni 1878 Rheydt (heute zu Mönchengladbach)

† 7. Dezember 1964 Hamburg-Eppendorf

Wirken

Leo Raape wurde am 14. Juni 1878 in Rheydt geboren. Er besuchte dort das Gymnasium und studierte dann an der Universität Bonn Rechtswissenschaft. Seine Studien schloß er mit der Promotion zum Dr. jur. und dem Assessorexamen im Jahre 1904 ab.

Neigung und besondere Befähigung wiesen ihn auf die akademische Lehrtätigkeit hin. 1906 habilitierte er sich in Bonn als Privatdozent für Bürgerliches Recht und Internationales Privatrecht. Schon zwei Jahre später erhielt er eine außerordentliche Professur in Halle und 1915 einen Lehrstuhl an der gleichen Universität. Im Jahre 1924 folgte er einem Ruf an die Universität Hamburg, wo er seitdem als Lehrer des Bürgerlichen Rechtes und insbesondere des Internationalen Privatrechtes tätig gewesen ist.

R.s wissenschaftliche Arbeit konzentrierte sich seit je auf das Internationale Privatrecht, d.h. jenes Rechtsgebiet, das die Frage der Anwendung nationalen Rechts in privatrechtlichen zwischenstaatlichen Beziehungen zum Gegenstand hat. Hier leistete R. durch eingehendes rechtsvergleichendes Studium ausländischer Gesetze hervorragende Arbeit in vielen Einzelfragen und erwarb sich den Ruf, einer der ...