Lothar Bolz

Politiker in der DDR; NDPD; Dr. jur.

* 3. September 1903 Gleiwitz

† 29. Dezember 1986 Berlin (DDR)

Wirken

Lothar Bolz war Oberschlesier aus Gleiwitz und Sohn eines Uhrmachers. Nach dem Besuch der Oberrealschule studierte er von 1921-25 Rechts- und Staatswissenschaften sowie Literatur und Kunstgeschichte an den Universitäten Kiel und Breslau. 1926 promovierte er zum Dr. jur. und war dann bis 1929 als Referendar in Gleiwitz und Breslau an verschiedenen Gerichten tätig. Im gleichen Jahr legte er die große juristische Staatsprüfung ab und ließ sich als Rechtsanwalt beim Oberlandesgericht Berlin nieder.

Ohne selbst einer Partei anzugehören, verteidigte er in einer Reihe von Prozessen auch als Gegner des zur Macht drängenden Nationalsozialismus Angeklagte aus Gewerkschafts- und Reichsbanner-Kreisen. Das NS-Regime schloß ihn deshalb aus der Anwaltschaft aus und bürgerte ihn Ende 1933 aus. Er ging zunächst nach Danzig und 1939 in die Sowjetunion, wo er als Journalist und als Lehrer für deutschen Sprachunterricht in Charkow und in Nowosibirsk, später als Assistent am Marx-Engels-Lenin-Institut in Moskau tätig war. Schließlich wirkte er als Lehrer und Instrukteur in Kriegsgefangenenlagern in der Sowjetunion. B. gehörte zu den Mitgründern des "Nationalkomitees Freies Deutschland", dessen Zeitschrift er unter dem Pseudonym Rudolf Germersheim herausgab.

Nach dem Sturz des NS-Regimes ...