Louise Bourgeois

französisch-amerikanische Bildhauerin; Schülerin u. a. von Fernand Léger; Mitglied des Surrealistenkreises um Breton und Miró; vielfältiges Werk, u. a. Arbeiten aus Holz, Gips, Bronze, Marmor, auch Installationen; zählte zu Beginn des 21. Jahrhunderts zu den weltweit erfolgreichsten Kunstschaffenden der Gegenwart

* 25. Dezember 1911 Paris

† 31. Mai 2010 New York/NY

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Herkunft

Louise Joséphine Bourgeois wurde 1911 in Paris als zweites von drei Kindern geboren. Ihr Vater Jean-Louis war Landschaftsarchitekt, nach anderen Angaben Kunsthändler. Ihre Mutter Joséphine leitete eine Manufaktur mit 20 Arbeiterinnen, die sich auf die Restaurierung alter Bildteppiche aus dem 16. und 17. Jahrhundert spezialisiert hatte. Die sehr wohlhabende Familie bezog nach der Geburt von B. ein großes Landhaus im südlichen Pariser Vorort Antony am Bièvre-Fluss. Schon früh machte sich das Zeichentalent der Tochter bemerkbar. Die Eltern verwendeten B.s Zeichnungen zur Wiederherstellung zerstörter Teppichmuster. 1919 erkrankte die Mutter an der Spanischen Grippe, B. pflegte sie in Südfrankreich. Die Beziehung zu den Eltern, insbesondere zum patriarchalischen Vater (†1951), wurde grundlegend gestört, als dieser eine Beziehung mit der jungen englischen Haushälterin der Familie begann, welche von B.s Mutter (†1932) über zehn Jahre hinweg geduldet wurde. Die tiefgreifende Verunsicherung und Wut, die diese Verhältnisse bei B. auslösten, waren prägend für ihr späteres künstlerisches Schaffen, ...